Göteborg      [ reisebericht aus göteborg ]      svenska flagga

2/3/2007

[ bloggens slut ]

Nachdem ich nun schon seit gut sechs Wochen wieder in Deutschland bin, wird es doch mal Zeit mein Schwedenblog förmlich zuende zu bringen. Die Photos sind sortiert und beschriftet - ja echte Abzüge, bei den ausgewählten schönsten Erinnerungen muss das sein. Auch habe ich mich wieder daran gewöhnt, mit jedermann deutsch sprechen zu können, im Umgang mit Menschen liegt mir nicht mehr ständig Tack, Var så god und Ursäkta auf der Zunge, ich vermisse das freitägliche Afterwork (ein bisschen), den süßen schwedischen Päroncider (ein bisschen mehr), das Meer (sehr!!!) und vor allem natürlich all meine lieben KommilitonenInnen ;-), die jetzt sicher/hoffentlich noch eine tolle Winterzeit in Schweden haben. Als ich mir vor ein paar Tagen Dorotas Photos aus dem lappländischen Kiruna angeschaut habe, wurde ich doch etwas wehmütig. Bei diesem Trip in den richtig hohen Norden wäre ich gern noch dabei gewesen... Die Prüfungsergebnisse vom Dezember konnte ich auch inzwischen im Uninetz erfahren; neben den liquid crystalls mit der - sprachlich und inhaltlich - erstaunlich gut zu meisternden mündlichen Prüfung habe ich auch den advanced polymers-Kurs - entgegen meiner Einschätzung nach der Klausur, in der ich doch bei einigen Fragen hing - mit einer (schwedischen) 5 zu meiner vollen Zufriedenheit bewertet bekommen.
Ein paar schöne Bilder von den Trips nach Oslo und Stockholm habe ich übrigens noch hochgeladen, auch wenn ich die Reiseberichte nicht mehr vervollständigen konnte; das wurde mir dann im Dezember doch einfach zuviel.

12/16/2006

[ abschiedsschmerz ]

So langsam schließt sich der Kreis, meine letzte Woche in Schweden hat angefangen. Gestern abend schon das letzte Freitagabend-Afterwork, und zwar im Respekt - dort wo ich vor drei Monaten zum ersten Mal afterworken war. Allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass es damals erst zu dämmern begann, als wir um halb acht zur nächsten Party weiterzogen, während es gestern schon dunkel war, als ich mich um vier auf den Weg zum Järntorget machte. Ich glaube, die lange Dunkelheit ist das, was ich am wenigsten vermissen werde, wenn ich zurück in Deutschland bin. Davon abgesehen muss ich mich jetzt schon jeden Tag Stück für Stück von Göteborg verabschieden. Bei jedem Weg den ich gehe, frage ich mich, ob ich dort wohl nochmal langkommen werde - und nehme dabei alles ein bisschen bewusster wahr. Dabei habe ich im Grunde gar nicht viel Zeit für diese Sentimentalität; die Prüfungen wollen vorbereitet und die nötig-lästigen Formalitäten für den Auszug wollen erledigt werden. Der richtige Abschied kommt dann wohl am Donnerstag nach der letzten Klausur und dem Packen, wenn es daran geht ein letztes Mal mit den Leuten zu feiern, die hierbleiben oder im Januar wiederkommen...

11/27/2006

[ zwei touri-wochenenden ]

Die beiden vergangenen Wochenenden waren dem Touristendasein bestimmt, einmal als echter Tourist (in Oslo) und einmal sozusagen als Touristenführer (zuhause in Göteborg). Aber immer der Reihe nach.
Am Freitagabend vor zehn Tagen machte sich eine Gruppe von mindestens zwanzig Erasmusianern - zum Teil ziemlich spät, jedoch nicht ohne vorher im Hauptbahnhof ein reichliches Afterwork genossen zu haben - auf den Weg zum Nils-Ericsson-Terminal, wo mehrmals täglich ein SwebusExpress nach Oslo abfährt. Obwohl mir von den vielen Franzosen, die da mitfuhren, nicht alle bekannt waren, hatte es irgendwie was von einer Klassenfahrt. Gut dreieinhalb Stunden sollte die Fahrt dauern, als wir nach viereinhalb schließlich ankamen hatten wir die Zeit doch mit Musik, Proviant, Gequatsche und 'ner Showeinlage eines norwegischen Drogenhundes, der wohl meinte bei einem unserer Mitreisenden (zum Glück bei keinem von uns) etwas gefunden zu haben und uns damit einen dreiviertelstündigen Aufenthalt an der schwedisch-norwegischen Grenze bescherte, ganz gut rumgebracht. Der Weg zu unserem Hostel war vom Busterminal in Oslo glücklicherweise nicht weit und nach dem einchecken war den Straßen der Innenstadt zufolge offenbar gerade die beste Tages- oder besser gesagt Nachtzeit gekommen, in die Stadt zu ziehen. Dass der Kalender den siebzehnten November anzeigte, ist für Norweger offenbar kein Grund, sich an einem schönen Freitagabend in Bars und Cafés nicht nach draußen zu setzen. Einmal die Karl-Johans-Gate hoch zum Königlichen Schloss, ein paar Photos machen und wieder zurück, dann war's uns auch schon spät genug ins Hostel zurückzukehren; schließlich hatten wir uns vorgenommen am Samstagmorgen mit der Morgendämmerung (ca. 8:30 ;-) aufzustehen.

to be continued

11/9/2006

[ st. martin ]

Für den morgigen St.-Martins-Abend habe ich heute Weckmänner (und ~frauen) gebacken und mit Anne zusammen Laternen gebastelt. Das Martinsfest ist den Schweden genausowenig bekannt wie den meisten unserer anderen ausländlischen Studienkollegen. Und da "wir Deutsche" ja nicht nur hier sind,Martinslaterne um nach unserem Schwedenaufenthalt nach Hause zurückgekehrt für Schweden, Göteborg, Chalmers... sprechen zu können, sondern auch um als Botschafter Deutschlands unsere Kultur hier miteinzubringen, haben wir kurzerhand beschlossen gemeinsam St. Martin zu feiern und da dürfen nun einmal Martinswecken und ein Laternenumzug nicht fehlen :-) Die Laternen haben wir heute abend in den dunklen Straßen Göteborgs auf dem Weg zu einem gemütlichen Abendessen bei Andrea schon einmal ausgetestet - mit Erfolg. Ich hoffe sehr, dass es morgen Abend dann auch schön trocken bleibt; es wäre zu schade wenn der Laternenumzug ins Wasser fiele. Aber schließlich hat auch heute - im Gegensatz zu den letzten paar Tagen - wieder die Sonne geschienen, was ich gleich mal für einen Stadtspaziergang in eine mir noch nicht bekannte Ecke Göteborgs genutzt habe, also besteht Hoffnung für morgen abend.

11/5/2006

[ halloween ]

Gestern abend war in der Uni Halloweenparty. Ich hatte das Glück beim Kartenvorverkauf am Montag jemanden zu kennen, der jemanden kannte, der in der mindestens fünfzig Meter langen sich quer durch das Studentunion-Building ziehenden Schlange ziemlich weit vorn stand, so dass wir unsere Tickets nach etwa zehn Minuten statt mindestens einer Stunde in den Händen hielten. Nach ausgiebigem Vorglühen bei Rob, Bleeding Eyeswobei ich von Anne meine schaurig-blutigen Augen verpasst bekam, ging es so um elf zur Uni. Das komplette - nicht gerade kleine - Gebäude der Studentenvereinigung war voll, über die Stockwerke verteilt gab es mindestens vier Dancefloors mit allen möglichen Musikrichtungen, Lasershow, Karaoke, diverse Bars und natürlich ganz ganz viele teilweise ziemlich grausige Zombies, Vampire, Hexen... Ganz ordentlich, was die Studentunion da auf die Beine gestellt hat. Leider haben die den Laden schon um drei dichtgemacht - ich hätte dort bleiben können bis mir irgendwann die Augen zugefallen wären...

11/1/2006

[ första snön ]

Kaum hat der November angefangen, liegt auch schon der erste Schnee. Irgendwann heute nacht gabs einen "Schneesturm" und seitdem ist Schneedraußen (fast) alles weiß. Zwar reicht der Schnee nur einen Zentimeter hoch, aber immerhin und es sieht einfach soooo schön aus :-) Seit Montag bin ich in einem zweimal wöchentlichen Schwedischkurs an der Folkuniversitet und der Schwierigkeitsgrad scheint genau richtig zu sein. Einige der Leute kenn ich schon von der Uni, aber im großen und ganzen haben wir in dem Kurs eine recht bunte Mischung von Altersstufen und Nationalitäten; zum Glück also nicht nur Studenten...

Das neue Quarter an der Uni hat bisher auch ganz gut angefangen. Ich höre zwei Kurse in polymeric materials und liquid crystals, die ganz gut zu sein scheinen. Vielleicht nehme ich noch einen anderen Kurs dazu, falls das nicht zu viel wird, aber normalerweise kommen zu den Vorlesungen ja auch noch reichlich Übungen und praktische Sessions so, dass es mir u.U. auch so schon reicht.

Bei den Photoalben (rechts unter den links *g*) gibt es seit gestern ein paar neue Sammlungen; zu dem einen oder anderen Oktoberereignis werd' ich vielleicht noch einen rückdatierten Bericht reinstellen und die Bilder davon könnt ihr euch ja schon anschauen.

10/19/2006

[ ich lebe noch... ]

Oje, ich hab' schon lange nichts mehr geschrieben hier, und da dem Counter zufolge offensichtlich immer mal jemand vorbeikommt, schreib' ich wenigstens kurz was - besser als garnicht. In der Zeit seit Ende September war ich (wie einige sicher wissen) für vier Tage auf Heimaturlaub, hatte diverse Lab-Sessions, einige am TEM (transmission electron microscope) und eine im Reinraum der Nanotechnologen, war zweimal im schwedischen Kino (allerdings nicht in schwedischen Filmen), und zwar im Unikino in dem mir noch unbekannten Film Pirates of the Caribbean: Dead Man's Chest (besser bekannt als Fluch der Karibik II) auf englisch, wobei mir der schwedische Untertitel wegen Johnny Depps zeitweiligen Genuschels manchmal ganz recht kam, sowie heute abend in dem deutschen Film Elementarpartiklarna, dessen Titel, nicht jedoch der Ton eingeschwedischt war, und hatte außerdem am vergangenen Wochenende Besuch von Gisela und Christian. Ich habe einige neue Bilder (z.B. ein paar ganz tolle aus dem Flugzeug aufgenommene Sonnenuntergangsphotos), aber vermutlich komme ich erst nach den für nächsten Diens- und Donnerstag angesetzten Klausuren dazu, eine neue Galerie anzulegen. Über den Herbst kann ich sagen, dass er nicht mehr so arg hervorragend ist. Die Sonne lässt sich seltener blicken und ich merke sehr, wie die Tage kürzer werden. Und bald wird's ja noch eine Stunde früher dunken *uargh*. Heute mittag hat in der micro and nano technology-Vorlesung jeder ein Plakat zu einem aktuellen Thema vorgestellt. Dazu haben wir in einer kleinen deutschen Gruppe (wir waren zwei Darmstädter und zwei Stuttgarter MaWis) eine Präsentation über Zinkoxidnanodrähte erstellt. Das war echt gut und man hätte auch sehr viel lernen können, wenn man all die anderen Plakate genau studiert hätte. War aber ein bisschen zu viel, da dieser Kurs recht gut besucht ist, also hab' ich mich mit einigen der besonders interessanten Themen begnügt. In den nächsten Tagen wird noch gelernt für die Prüfungen, damit ich am Ende auch gute Noten mit nach Hause nehmen kann. Danach melde ich mich hoffentlich dann wieder öfter.